Wie werde ich ein Imker oder eine Imkerin?

Voraussetzungen Aufwand und wo? Berufsimkerei Bestäubungsimkerei Kursangebote

Wollen Sie die Sache mit der Honiggewinnung selbst in die Hand nehmen und Ihren eigenen Honig schleudern? Es ist gar nicht so schwer. Die meisten Imker haben als Hobby-Imker mit zwei bis drei Völkern begonnen. Die Statistik sagt aus, dass über 80% der Bienenvölker bei Hobby-Imkern stehen. Das heißt auch, dass der „nur" Hobby-Imker für die Bienenhaltung in Brandenburg eine große Bedeutung hat.

Wie werde ich Hobby-Imker?

Im Vorfeld sollten einige Fragen gestellt und ehrlich beantwortet werden.

Kann ich das? Was brauche ich für den Anfang? Welcher Aufwand muss man minsestens betreiben und wo kann ich Hilfe finden? Diese Fragen sollen in diesem Kapitel beantwortet werden.

Imker ist aber auch ein Ausbildungsberuf. Eine 3-jährige Ausbildung führt zum Imkergehilfen. Die exakte Bezeichnung ist „Tierwirt- Fachrichtung Bienenhaltung". Nach entsprechender Berufspraxis kann eine Ausbildung zum Imkermeister bzw. zur Imkermeisterin angeschlossen werden.

In einigen Nachbar Ländern wird ein besonderer Typ des Berufsimkers die" Besteubungsimkerei" betrieben. in den nächsten Jahren wird diese Form der Imkerei zunehmend an Bedeutung gewinnen. So ist die Imkerei einem ständigen Wandel unterworfen.

Die technische Entwicklung der Bienenhaltung ging sehr langsam vor sich. Am Anfang stand der einfache Honigraub, wie er auch noch heute in vielen Entwicklungsländern betrieben wird. Man sucht sich ein Bienennest und bricht die Waben heraus. Die Waben werden anschließend gepresst, so dass der Honig heraus fließt. Dieser wird dann noch gefiltert.

Die erste Weiterentwicklung waren die Klotzbeuten. Das sind Baumstumpfstücke, die man aushöhlt und von oben wieder verschließt. Diese Art von Beuten findet man heute teilweise noch in abgelegenen Gegenden in Russland und der Mongolei. Ein andere Möglichkeit waren Bienenkörbe. Ein umgestülpter Korb aus Stroh oder Weidengeflecht die mit Lehm, unter Zugabe anderer Bindemittel nach außen und innen abgedichtet wurden,  fanden bereits im alten Ägypten Verwendung. Diese wurden und werden in einigen Gegenden heute noch, auch in Deutschland verwendet.

Schon 1719 erschien eines der ersten Fachbücher über Bienen.

der Autor war ein Pfarrer aus Kremmen in Brandenburg "Johann Grünwel"

Mit dem 19. Mai 1858, Gründungstag des Potsdamer Imkerverein durch Mitgliedern der Potsdamer Ökonomischen Gesellschaft wurde der Grundstein für den Landesverband gelegt

Das 19. Jahrhundert brachte große Fortschritte in der Imkerei:

August Freiherr von Berlepsch genannt der "Bienenbaron", veröffentlichte mehrere, für seine Zeit fundamentale Lehrbücher. Er war ein Pionier und nachhaltiger Verfechter der Imkerei mit beweglichen Rähmchen. Heinrich Freudenstein, der Zuckerpapst. Er erkannte durch Versuche an seinen eigenen Bienenständen, dass Bienen auf Zucker anstatt wie damals üblich auf Honig besser überwintern. Sein Verdienst ist, die Überwinterung der Bienenvölker auf Zucker, wenn nicht erfunden, so doch stark verbreitet zu haben. Sein "Lehrbuch der Bienenzucht" erschien in 6 Auflagen. Karl von Frisch Im Zentrum seines Schaffens stand die Erforschung der Sinneswahrnehmungen der Honigbiene und der Art und Weise der Verständigung dieser Tiere untereinander. Er erhielt, zusammen mit Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen, für seine Arbeiten 1973 den Nobelpreis. 1835 entdeckte Johann Dzierzon die eingeschlechtliche Fortpflanzung (Parthenogenese) bei Bienen. 1851 entdeckte Reverent Lorenzo Lorrain Langstroth den Bienenabstand (bee space), ein Idealmaß des Abstands zwischen Waben und Beutenwand, mit dem sich Verbauungen verhindern lassen. 1853 stellte er einen später nach ihm benannten modularen Beutentyp in seinem Buch: "Langstroths Hive and the Honeybee" vor, der als Urform der modernen Magazin-Beute gilt und sich zuerst in Amerika später Weltweit rasch durchsetzte. 1865 Der italienische Major Francesco de Hruschka entwickelt die Honigschleuder.

  • Wie fängt man mit der Imkerei an?
  • Wer sich wirklich überlegt als Imker zu betätigen, sollte zu allererst folgende Grundvoraussetzungen prüfen:
  • Vertrage ich Bienenstiche? (auf Bienengiftallergie beim Allergologen testen lassen)
  • Habe ich die nötige Zeit, und kann ich mir die Zeit teilweise auch frei einteilen?
  • Bleibe ich den nächsten Jahren dem Standort treu?
  • Tolerieren meine Partner (Frau, Familie.) mein Hobby oder helfen sie im besten Fall auch mal mit?
  • Bin ich bereit, je nach Völkerzahl relativ viel Zeit (ca. 100h/Jahr) in das Hobby zu investieren?
  • Kann ich die notwendigen Anfangsinvestitionen tätigen?
  • Kann ich mit Enttäuschungen umgehen?

Hilfe kann vom örtlichen Imkerverein bekommen werden. Vielfach ist es so, dass Neuimkern ein Volk geschenkt wird. In manchen Bundesländern gibt es auch finanzielle Zuschüsse, wenn jemand mit der Imkerei anfängt. Oft wird zusätzlich Jungimkern die ersten Jahre ein Pate zur Seite gestellt. Auf jeden Fall sollte der Jungimker in einen Verein eintreten, da dort viele Informationen und Hilfe zu bekommen sind. Als Anlaufstelle für erste Informationen steht der Landesverband Brandenburgischer Imker Tel. 03379/38656 zur Seite.

Grundsatzentscheidungen

Am Anfang sollten folgende Punkte entschieden werden:

  • Welche Bienenrasse soll verwendet werden?
  • Pro Standort nur eine Rasse. Ich empfehle hier die Carnika, weil Sie den höchsten Verbreitungsgrad besitzt und auch staatlich gefördert wird.
  • Welche Wabengröße wird benötigt?

Ich empfehle hier das Deutsches Normalmaß oder Langstroth beide mit Hoffmanns-Seitenteil. Sie sollten sich vorher bei Ihrem örtlichen Imkerverein erkundigen, was am weitesten verbreitet ist, da es vielfach nötig sein wird Völker mit anderen Imkern in der Gegend zu tauschen. Bei Langstroth bibt es eine Modifikationen in der auch Normalmaß Rämschen aufgenommen werden können.

Welche Beutenart eignet sich für meinen Standort?

Je nach dem, ob die Beuten im freien oder in einem Häuschen eingesetzt werden, sollten dann entsprechende Magazinbeuten verwendet werden.

Grundausrüstug

Es hat sich gezeigt, dass Imkerei erst ab einer bestimmten Völkerzahl sinnvoll ist, da mit nur einem einzigen Volk nach dem ersten Winter die Gefahr besteht, keine lebende Bienen mehr zu haben. Es ist also von Vorteil, mit ca. 3 Völkern anzufangen. Je nach Ausstattung sind für die Erstausstattung mit Bienen zwischen 800,- € und 1400,- € nötig. Allerdings sollte wirklich geschaut werden, was alles gebraucht zu bekommen ist. Seit Jahren ist die Zahl der Imker leider rückläufig, so dass ganze Imkerstände verwildern. Nähere Informationen über die Bienenbestände der Umgebung kann bei einem örtlichen Imkerverein erfragt werden

Die vielen Imkervereinen im Lande stellen den Neuimkern jedes Jahr Paten zur Seite und es werden Anfängerschulungen angeboten. Diese Kurse werden fast immer von erfahrenen Referenten des Landesverbandes geleitet und nach einem bewährten Konzept durchgeführt. Dieses erprobte Anfängerkonzept umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. Außerdem können Sie, wenn Sie es wollen, von Anfang an mit eigenen Bienen arbeiten. Eine längerfristige Begleitung durch einen Imkerpaten hilft Ihnen auch nach dem Kurs dabei die nötige Sicherheit zu bekommen.

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